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Begleitforschung SAJF

Begleitforschung SAJF erfolgreich abgeschlossen!

Die Begleitforschung zum Hamburger Programm „Sozialräumliche Angebote der Jugend- und Familienhilfe (SAJF)" wurde zum 31.12.2020 erfolgreich abgeschlossen.

Anbei der Link zum Abschlussbericht und zur Praxisbroschüre mit den wesentlichen Erkenntnissen aus dem Projekt:

http://oops.uni-oldenburg.de/5060/   

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/sozialraeumliche-angebote-der-jugend-und-familienhilfe-sajf-all   

Wir danken allen Beteiligten für die gute und konstruktive Zusammenarbeit in einem wichtigen und spannenden Forschungsprojekt!

Begleitforschung zum Hamburger Programm „Sozialräumliche Angebote der Jugend- und Familienhilfe (SAJF)"

Forschungsteam am Standort Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Prof. Dr. Petra Dobner (Projektleitung)

Tina Wiesner, M.A. (stellvertretende Projektleitung)

Nora Kreis, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin)

Torben Fischer, M.A. (Beratung)

Wissenschaftliche Hilfskräfte:

  • Sophie Kopsch, B.A.
  • Nico Wittlich
  • Roxanne Ziersch

Ehemalige wissenschaftliche Mitarbeitende und Hilfskräfte:

  • Vincent Streichhahn, M.A.
  • Rosa Schererz, B.A.
  • Christopher Höhn, M.A.
  • Elena Offner
Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit Tina Wiesner auf:
Tel.: (0345) 55-24308
Fax: (0345) 55-27145
E-Mail:

Postanschrift:
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Philosophische Fakultät I
Institut für Politikwissenschaft und Japanologie
06099 Halle (Saale)

Projektbeschreibung

Veränderte Lebensbedingungen von Kindern und Familien führen zu einer seit Jahren wachsenden Nachfrage nach „Hilfen zur Erziehung“. Es existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Angebote ambulanter, teil- und stationärer Erziehungshilfen, die im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) festgelegt sind. Dies reicht von der Erziehungsberatung über die Sozialpädagogische Familienhilfe bis hin zur Heimerziehung.

Viele Kommunen greifen bei der Gestaltung der Jugendhilfe heute sozialraumorientierte Handlungsansätze wieder auf, die Netzwerkbildung und Kooperation fördern und ihren Ursprung in der sogenannten Gemeinwesenarbeit haben. Unterstützungsbedarfe von Kindern, Jugendlichen und ihren Eltern sollen auf diese Weise frühzeitig erkannt und – so weit möglich und ratsam – in deren Lebenswelt gedeckt werden.

Das Hamburger Programm „Sozialräumliche Angebote der Jugend- und Familienhilfe (SAJF)“

Hamburg erprobt bereits seit einigen Jahren, wie in den Sozialräumen unterschiedliche, auf die jeweiligen Bedingungen bezogene Angebote aufgebaut werden können und weitet sie seit 2009 beständig aus. Die Begleitforschung zum Hamburger Programm „Sozialräumliche Angebote der Jugend- und Familienhilfe (SAJF)“ wird untersuchen, inwiefern sich das Vorgehen bewährt hat und was andere davon lernen können.

Das Spektrum der sozialräumlichen Angebote in Hamburg ist breit. Es reicht von frühen Hilfen für junge Eltern, Angeboten zur Unterstützung des Erziehungsgeschehens, über schulbezogene Angebote bis hin zur Förderung von Übergängen in die selbstständige Lebensführung, in Ausbildung und Beruf. 320 solcher neuen Angebote gibt es in Hamburg bereits. Das Besondere daran ist, dass öffentliche Träger, freie Träger und Regelein­richtungen in sozialräumlich orientierten Verbünden in gemeinsamer Verantwortung und, wenn erforder­lich, rechtskreisübergreifend für den Sozialraum agieren. Das Ziel ist es, mehr und neue Hilfen und Angebote für Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf zu schaffen. Belastete Familien sollen besser in den Stadtteil integriert und ein stabilisierendes soziales Umfeld hergestellt werden.

Mit diesem Ziel hat die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) das Programm ins Leben gerufen und gemeinsam mit den Bezirksämtern seit 2009 Erfahrungen in der Umsetzung gesammelt. Die Realisierung dieses Vorhabens setzt daran an, infrastrukturelle Angebote wie die offene Kinder- und Jugendarbeit, Familienförderung, Kitas und Schulen, Angebote zur Verselbständigung und zur beruflichen Integration und individuelle Hilfen zur Erziehung miteinander zu verknüpfen. Es geht also sowohl um eine Stärkung der Regeleinrichtungen in den Sozialräumen als auch um eine bessere Abstimmung der einzelfallbezogenen Hilfen zur Erziehung mit den Regeleinrichtungen und den infrastrukturellen Einrichtungen. Die Ausgestaltung der Angebote liegt bei den freien Trägern auf der Basis einer Zuwendung durch das zuständige Bezirksamt.

Begleitforschung aus zwei Perspektiven

Die BASFI und die Bertelsmann Stiftung unterstützen die Begleitforschung zum SAJF-Programm in dem Bezirk Hamburg-Mitte. Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Wirkungsweise des Programms auf unterschiedlichen Ebenen in dem Bezirk zu untersuchen.

Die Begleitforschung läuft von Juni 2017 bis Juni 2020 und wird von Wissenschaftler/innen der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg durchgeführt. Sie bedienen sich dabei sowohl quantitativer als auch qualitativer Methoden.

Die Begleitforschung nimmt zwei Ebenen in den Blick. Die Ebene der Wirkungen der Angebote aus Sicht der Nutzerinnen und Nutzer und die der Steuerung.

Um die Wirkungen der sozialräumlichen Angebote auf der Seite der Nutzerinnen und Nutzer erheben zu können, wird so weit möglich und umsetzbar eine standardisierte Befragung mehrerer Nutzergruppen zu zwei Zeitpunkten durchgeführt: zu Beginn des Angebots und an dessen Ende. Darüber hinaus werden die Daten des vorhandenen Berichtswesens zum Programm ausgewertet. So entsteht ein Bild davon, welche Kinder und Familien mit den Angeboten erreicht werden, wie sie die Angebote bewerten und wie die Vernetzung mit anderen Hilfeformen bzw. Systemen funktioniert.

In qualitativen Interviews mit Verantwortlichen der BASFI, des Bezirksamts Mitte und der involvierten freien Träger wird untersucht, inwieweit die eingesetzten Steuerungsinstrumente und –verfahren wirksam sind und welche Weiterentwicklungsbedarfe möglicherweise gesehen werden.

Die Forschungsergebnisse sollen dazu dienen, Anregungen zur Weiterentwicklung des Hamburger Programms zu geben. Darüber hinaus werden sie als Beitrag zur bundesweiten Debatte um die Steuerung der Kinder- und Jugendhilfe verstanden. Andere Kommunen können die Erkenntnisse der Studie nutzen, um ihre eigenen sozialräumlich orientierten Programme der Kinder- und Jugendhilfe (weiter) zu entwickeln.

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